Nach dem Aus der Hypo-Volleyballer und der TI-Damen in der ersten Bundesliga rückt die zweite Reihe ins Scheinwerferlicht: der einstige Frauen-Staatsmeister TI-volley eben und auch Inzingvolley/Mils.
Innsbruck – Die Bilder einstiger Meisterfeiern verblassen, für Tirols Volleyballklubs beginnt nun die neue Saison – in der Zweitklassigkeit. Die zwei nationalen Herren-Ligen starten sogar ohne Tiroler Beteiligte. Nach dem Rückzug der Hypo-Herren und Aus für von Zweitligist VC Mils/Inzingvolley findet sich Tirols Spitzenvolleyball in der Landesliga wieder, die dann am 15. Oktober beginnt.
Bei den Damen bleibt man zumindest in der zweiten Liga vertreten: mit TI-volley eben, und der SU Inzingvolley/VC Mils, seit fast zwei Jahrzehnten fixer Bestandteil der zweithöchsten Spielklasse.
“Die Situation jetzt ist traurig, aber deshalb wird es für uns nicht besser, weder bei den Hallen noch sonst.” ~ Roland Gattermayr, Trainer der Zweitliga-Damen Inzing/Mils
Der Unterschied: Abgesehen von der sportlichen Spielstärke sind vor allem die Vorgaben in der 2. Liga kleiner oder weniger, wie etwa die wegfallende Berichterstattung für die nationale Anti-Doping-Agentur, geringere Gebühren für ausländische Spielerinnen, nicht mehr durchgehend notwendige Moderationen der Spiele oder keine Verpflichtung nach dem Spiel sofort ein Video hochzuladen. Grobe Unterschiede zu den Erstligaspielen sind beim ersten Spieltag der TI-Damen am Samstag also nicht zu erwarten. Obfrau Karin Blätterbauer-Krummenacher: „Unsere einstige zweite Mannschaft ist jetzt eben unsere erste.“ Für Inzing ändert sich ohnehin nichts, wie Trainer Roland Gattermayr findet. Die Situation ohne Erstligisten sei traurig, deshalb werde es aber für Inzing nicht besser, auch hinsichtlich der Infrastruktur nicht. „Wir profitieren nicht, selbst bei der angespannten Hallensituation nicht.“ Vielleicht bringe die neue Situation aber doch noch den ein oder anderen Sponsor.
Neue TI-Spitze: 40 Jahre lang zählte Michael Falkner zu den führenden Funktionären. Nach Bekanntwerden von finanziellen Außenständen zog sich der Klub aus der Bundesliga zurück und der Völser von der TI-Spitze. Es übernahmen Blätterbauer-Krummenacher und Christof Nemec. Dabei bleibt Falkner aber und zeichnet sich etwa für Sponsorenbetreuung verantwortlich oder auch bei Organisatorischem, wie Fahrten zu Auswärtsspielen.
Die Spielgemeinschaft: SU Inzingvolley und VC Mils starten in ihre zweite gemeinsame Saison. Die Partnerschaft bei den Herren besteht schon länger, schon vor rund 15 Jahren spielte man bereits zusammen, jetzt wieder in der Herren-Landesliga.
Derby: Ein Schlagabtausch zwischen den beiden ist nichts Neues. In den letzten Jahren trafen TI und Inzing-(Mils) regelmäßig in der 2. Bundesliga aufeinander, allerdings gab es jeweils zumindest eine noch höher spielende Mannschaft: so wie zuletzt das Einser-TI-Team oder davor auch den VC Tirol. So haben die kommenden Derbys nun mehr Brisanz. Zwei hat man am Wochenende bereits bestritten. In der Vorbereitung, bei der Adult Alpen Trophy in Innsbruck, gewann Inzing zwei Mal gegen die TI und damit auch das Turnier. Für Spannung ist also gesorgt. TI-Trainer Roe Hernandez: „Wir werden im November dann bereit sein.“
Chancen und Ziele: Sportlich werden beide Klubs vorne mitspielen, so wie in der Vorsaison. Der Aufstieg ist aber nicht primäres Ziel. Gattermayr: „Prinzipiell sind wir nicht abgeneigt, aber für uns ist entscheidend, mitzuwachsen und das nicht nur für ein Jahr um jeden Preis zu machen.“ TI-Trainer Hernandez erklärt ähnlich: „Wir wollen die Basis für die Zukunft legen. Diese Mädchen verdienen es aber, irgendwann in der ersten Liga zu spielen.“
Tiroler Derbys: 29. November TI – Inzingvolley/Mils USI, 16 Uhr; 14. Februar 2026 Inzingvolley/Mils – TI Zirl, 19 Uhr.
©Tiroler Tageszeitung, Sabine Hochschwarzer-Dampf (03.10.2025, 08:16)